Sie sind mitverantwortlich für den Frust der Menschen.
Werben Sie für die Demokratie statt für die CDU!
Sehr geehrter Herr Buschkowsky,
von sehr vielen Berlinerinnen und Berlinern geschätzt, von nicht wenigen vornehmlich in Ihrer SPD gefürchtet., sind sie als streitbarer Demokrat bekannt. Als Wertkonservativer habe ich Ihnen inhaltlich oft zugestimmt, als Liberaler würde ich mir zuweilen eine differenziertere Wortwahl wünschen.
Dass Sie sich Sorgen um den Zustand und die Zukunft unserer Stadt machen, verbindet uns.
Dass Sie als SPD-Mann, der mit 15 Jahre in Verantwortung als Bezirksbürgermeister von Neukölln mitverantwortlich ist für die Entwicklungen, die Sie im politischen Ruhestand wortgewaltig in Kolumnen beklagen, nun Wahlwerbung für die CDU machen, ist für mich auch eine Frage des Stils, den ich nicht öffentlich kommentiere. Ihr Engagement hat aber vor allem eine – gewollte – politische Dimension, die ich mehr als nur problematisch finde.
Sos lassen Sie sich zB in der ZEIT zitieren, dass es für Ihre Parteifreundin Giffey am 12. wohl nicht mehr reichen dürfte. so dass es einen andere Regierende Bürgermeisterin geben würde. Sie meinen die Kandidatin der Grünen. Dies sei nicht Ihre Wunschvorstellung. Genau dazu aber leisten Sie einen Beitrag. Mehr als das: Haben Sie sich die jüngsten Werte angeschaut, die Ciney am 12.01.ermittelt hat? CDU und Grüne verlieren jeweils minus 3 Prozent. Die SPD stagniert auf Platz 3. Zulegen aber kann die AfD mit 4 Prozent auf nun schon 12 Prozent, gleichauf mit dem Pendant linksaußen. Im Klartext: Addiert man den Anteil derer hinzu, die in die Nichtwahl emigrieren, findet sich ein Drittel aller Wahlberechtigten nicht im demokratischen Spektrum der sog. Mitte wieder. Ein Befund, der uns jenseits parteipolitischer Kleinseins beunruhigen muss.
Statt aus verständlicher Frustration über das Versagen der Regierenden eine Wahlempfehlung zu Gunsten derer auszusprechen, die seit der Wiedervereinigung auch schon bewiesen haben, es nicht zu können, wäre es m.E. daher angebracht, dass Sie auch aus politisch nachwirkender Verantwortung alles dafür tun, die Menschen in den demokratischen Willenbildungsprozess zurückzuholen. Wie? Zum Beispiel, indem Sie mit mir öffentlich darüber diskutieren!
Nehmen Sie meine Einladung an?
Mit besten Grüssen
Mario Rhode
Vorsitzender
FREIE WÄHLER Berlin
Die demokratische Alternative!